“Offensive Gefechte im 3/4 Takt”

Langes Schwert

Workshopleiter: Tobias Härtl

Disziplin: Langes Schwert

Aus dem Tanzen kennen wir es alle; Bewegung im Takt; weniger oder mehr gleichmäßige laterale Schwerpunktverlagerungen; jeder Zug im vorgegebenen Rhythmus, damit für einen evtl. tanzenden Partner oder auch eine ganze Gruppe die nächsten Takte oder Tempi vorhersehbar bleiben und jeder Beteiligte rechtzeitig reagieren kann.
Es scheint auch für Außenstehende einfach, gar natürlich, diesen Rhythmus beizubehalten und ihm zu folgen. Denn so ist sie doch auch. Unsere Natur als Menschen, meine ich.
Beobachtet ihr Akkordarbeiter bei der Durchführung ihrer Tätigkeit werdet ihr auf kurz oder lang das selbe feststellen.
Nach nicht allzu langer Zeit macht es sich der Mensch in regelmäßigen zeitlichen Abschnitten zwischen den einzelnen Schritten gemütlich. Und dauert etwas leicht länger oder funktioniert etwas nicht so wie es soll, braucht er dann entsprechend Zeit sich erneut dem neuen Verlauf anzupassen oder den alten wiedereinzunehmen.

Und so ist es beim Fechten ebenso. Wenn zwei (fast) perfekte gemeine Fechter aufeinandertreffen und beide um keinen Preis gewillt sind getroffen zu werden aber gleichzeitig den anderen zu treffen, dann führt das oftmals zu einem Ablauf von Parade – Riposte. Einer nimmt sich das Vor mit einem Oberhau oder einer anderen Attacke der ersten Intention seiner Wahl, der andere, wissend, dass er sich schützen muss, versetzt, und nutzt jede Pause zwischen den Angriffen um selbst aus dem Nach ins Vor zu gelangen und nun selbst in die Offensive überzugehen. Es dauert auch hier nicht lange und beide nehmen in diesem Spiel einen rhythmischen Ablauf ein.

Dieser Workshop zielt darauf ab, erst solch eine Grundsituation in einem (freikampfähnlichen) Szenario herbeizuführen, und stellt dann einige Mittel vor um aus dem natürlichen Rhythmus auszubrechen und den unvorbereiteten Gegner mit psychologischem, klingenähnlichem oder sehr herzlich körperlichem Druck zu überwältigen.

Wilkommen sind all jene, die sich gerne ein bisschen außerhalb der Quellen bewegen und sich insbesondere ein wenig für die Psychologie und den generellen Ablauf eines Kampfes in unserem verfügbaren Kontext (Fechten mit Schutzausrüstung) interessieren.

Dies wird mein erster kleiner Workshop außerhalb meines Vereins. Die meisten meiner Theorien zum Material habe ich von Quellen der HEMA und auch modernen Fechtszene bezogen, welche ganz klar weit mehr Wissen und Können aufweisen als ich es in den nächsten 15 Jahren wahrscheinlich tun werde. ^^
Doch finde ich solche in der deutschen Szene vielleicht weniger aufgegriffenen Bereiche insbesondere darum interessant, da sie nicht das “wie” und “was” der Techniken  definieren, die unserer Kampfkunst zugrunde liegen, sondern vor allem das “warum” und “wann” in Frage stellen und auch teilweise beantworten.

Alles in allem bin ich vorbereitet und gespannt auf jeden, der sich mir für diese kurze Zeitspanne anschließt und freu mich schon riesig darauf. 😀

 

Erfahrungsgrad: Neulinge, Fortgeschrittene, Experten, Trainer

Empfohlene Ausrüstung: Es werden Maske, Halsschutz, Fechtfeder und schwere Handschuhe benötigt. Fechtjacke + Gelenkprotektoren sind nicht Pflicht, aber auf jeden Fall empfohlen. Wollen wie doch unsere Situation so “realitätsnah” (am Freikampf) wie möglich simulieren. 🙂

Leihausrüstung steht mir leider außer vielleicht einer Feder nicht zu Verfügung.

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