Vortragender: Sixt Wetzler
Historische Blankwaffen des Mittelalters und der frühen Neuzeit sind Einzelstücke. Auf dem Foto oder hinter dem Glas einer Museumsvitrine mögen zwei Stücke fast identisch aussehen – und können sich trotzdem völlig unterschiedlich anfühlen, sobald man sie in die Hand nimmt. Die Spannweite an individueller Ausbalancierung und Führigkeit ist dabei deutlich größer, als es die typischen HEMA-Trainingswaffen suggerieren: „Das“ Schwert, „das“ lange Messer oder „den“ Rapier gibt es nicht. Der Vortrag beleuchtet diese Spannweite. Im Fokus steht eine begrenzte Gruppe historischer Stücke: Solinger Rapiere und Degen des 17. Jahrhunderts, die sich in der Sammlung des Deutschen Klingenmuseums befinden. Ihre Maße, Gewichte und Balancen werden zuerst insgesamt präsentiert, in einem zweiten Schritt dann ausgewählte Stücke gegenübergestellt. Dabei wird auch auf das Problem nachträglich neumontierter Klingen eingegangen. Abgerundet wird der Vortrag durch eine kurze Darstellung der Solinger Blankwaffenproduktion in der frühen Neuzeit und einen Ausblick auf das Ausstellungsprojekt ME FECIT SOLINGEN.
Erfahrungsgrad: Alle